Logo Pfarre_EidenbergSonntagslesung und Gedanken zur Lesung von Ferdinand Aichinger zum 5. Fastensonntag, 29.03.2020
Da wegen der Corona-Virus-Maßnahmen die Gottesdienste  ausfallen, wird für Sie diesmal die Sonntagslesung mit einigen Gedanken/Impulsen zum Nachdenken online gestellt.

ERSTE Lesung    Ez 37, 12b-14

Ich hauche euch meinen Geist ein, dann werdet ihr lebendig

12b So spricht Gott, der Herr: Ich öffne eure Gräber und hole euch, mein Volk, aus euren Gräbern herauf. Ich bringe euch zurück in das Land Israel.

13 Wenn ich eure Gräber öffne und euch, mein Volk, aus euren Gräbern heraufhole, dann werdet ihr erkennen, dass ich der Herr bin.

14 Ich hauche euch meinen Geist ein, dann werdet ihr lebendig, und ich bringe euch wieder in euer Land. Dann werdet ihr erkennen, dass ich der Herr bin. Ich habe gesprochen, und ich führe es aus - Spruch des Herrn.

GEDANKEN ZUR LESUNG von Ferdinand Aichinger, Wortgottesdienstleiter

In der Lesung hören wir die Worte des Propheten Ezechiel, der nicht müde wurde die Hoffnung zu verkünden. „Ich öffne eure Gräber….“ „Ich hauche euch meinen Geist ein, dann werdet ihr lebendig.“

Mitten in der Bedrängnis die Hoffnung nicht verlieren!
So lautete damals wie auch heute die Botschaft, des Propheten Ezechiel. Er hat die Menschen damals in der schweren Zeit des Exils, ermutigt den Glauben an die Hoffnung nicht zu verlieren.
Mitten in Zerstörung, Leid, Not, Krankheit, sozialer Kontakteinschränkung, Einsamkeit, ja oft alleine auf sich gestellt zu sein, Machtlosigkeit und Tod, wie wir es jetzt gerade in dieser Corona-Virus Zeit erleben, an das Leben glauben! Das ist nicht leicht.

Diese Aufmunterung des Propheten Ezechiels soll auch uns heute den Glauben an die Hoffnung, die uns Christen zugesagt ist, gelten. Im Christentum erkannte man in manchen alttestamentlichen Szenen Vorausbilder der Auferstehung. Solche sind beispielsweise: Noach, der nach der todbringenden Sintflut aus der Arche stieg (siehe Buch Genesis Kapitel 6-9) oder Jona, der nach seinem Untergang und Scheitern aus dem Maul des Walfisches ans Ufer ausgespuckt wurde. (siehe Buch Jona Kapitel 1-4)

Der Auferstehungsglaube, die Überzeugung, dass das Leben den Tod endgültig besiegen wird, irgendwann, hat sich über lange Zeit im jüdischen Glauben (in dem wir unsere Glaubenswurzeln haben) nach und nach herausgebildet.
Wir glauben, dass Gott unser Grab öffnet und uns aus den Fesseln des Todes befreit – nicht erst in der fernen Zukunft, wenn unser irdischer Weg zu Ende ist, sondern schon im Hier und Jetzt. Ich weiß, dass ist in dieser schwierigen Zeit jetzt schwer zu glauben, denn Gottes Zuspruch ist nicht Ende, Zukunft ist kein Grab. Dass Totes wieder lebendig werden kann, hat sich in Jesu Auferstehung bewahrheitet. Dass das Leben stärker ist als der Tod oder die Not, das Leid, die Einsamkeit…. lässt sich nicht beweisen. Da fängt der Glaube an.

Wo immer ein neues Lebendig werden und Gotteserkenntnis geschehen (z.B. in dem vielen solidarischen Handeln und Helfen in dieser schwierigen Zeit) erweist sich Gott Leben spendend über den Tod hinaus, ereignet sich eine Ahnung von Auferstehung, wie es Ezechiel ankündet.
Bitten wir täglich um den Atemhauch des Geistes Gottes, damit unser Glaube gefestigt werde und unsere Hoffnung nicht verloren geht.

Zetteln mit obigen Gedanken zur Lesung liegen in der Kirchenlaube zum Mitnehmen auf.

GEBET

Guter Gott,
mein Leben ist vielfach begrenzt,
nicht nur, dass es endlich ist,
ich enge mein Leben manchmal auch selber ein
durch mein Denken und Tun;
manches Mal wird es in seiner Entfaltung
durch andere oder durch Umstände gehindert.
In dich setze ich meine Hoffnung und mein Vertrauen,
ich glaube, dass du mein Leben mit all meinen
Brüchen letztlich zur Erfüllung bringen kannst,
auch auf ungeahnte Art und Weise.
Das bitte ich dich mein Gott. Amen

F.Ai